Im Winter genießt man hier die Stille und abwechslungsreiche Natur: Diese 12-Kilometer-Runde durch den Engelthaler Forst und über den Nonnenberg (579 Meter) gehe ich immer wieder gerne. Besonders bei Schnee.
Startpunkt ist der Ortskern von Engelthal (Nürnberger Land) mit seiner alten Klosterkirche. Im 14. Jahrhundert war das dortige Dominikanerinnen-Kloster, von dem heute nur noch wenige Reste vorhanden sind, ein Zentrum mystischer Spiritualität. Hinweistafeln im Ort informieren über die Geschichte und wichtige Mystikerinnen: die Engelthaler Nonnen Christine Ebner (1277-1356) und Adelheid Langmann (1311-1375).
Start in Engelthal
Für den größten Teil der etwa 12 Kilometer und dreieinhalb Stunden langen Tour orientieren wir uns am gelb-rot-gelben Zeichen des Frankenalb-Panoramawegs. Er führt am Gasthaus Grüner Baum vorbei zum Ortsausgang in Richtung Henfenfeld. Der Wanderweg zweigt links in den Gewerbepark und zur Kläranlage ab. Sobald der Hammerbach überquert ist, verlässt man die Zivilisation und kann die stille Winterlandschaft genießen.
Durch Wald und später über Felder und Wiesen wandern wir gemächlich ansteigend bis nach Peuerling mit seinen schön restaurierten Fachwerkhäusern. Das Dorf wird auf der Hauptstraße durchquert, am Ortsende (in Richtung Gersberg) führt der Frankenalb-Panoramaweg an einer uralten Eiche linkshaltend empor zum Nonnenberg. Jetzt kommt der anstrengende Teil der Wanderung, es geht erst auf einem Forstweg, dann auf Pfaden bergauf. Irgendwann erreicht man ein Hinweisschild zum „Öden Schloss“. Der Abstecher lohnt bei Schnee aber nicht: Von den wenigen Mauerresten der ehemaligen Burg ist nichts zu sehen.
Auf dem Weiterweg sollte man die Augen offenhalten: Die gelb-rot-gelbe Markierung zweigt zweimal sehr versteckt nach links in ziemlich unscheinbare Pfade ab. Es geht mal über Felder, meist aber durch wunderschönen Buchenmischwald. Da ist es verkraftbar, dass kein Gipfelstein oder -kreuz auf den höchsten Punkt des Nonnenbergs hinweist.
Auch der benachbarte Buchenberg (565 Meter) präsentiert sich als bewaldete Hochfläche ohne markanten Punkt auf der Spitze. Dafür sind links und rechts des Weges Dolinen, also Einsturz-Trichter im Karstgestein, zu entdecken.
Naturwunder Steinerne Rinne
Kurze Zeit später erreichen wir ein weiteres Karst-Naturwunder: Die Steinerne Rinne. Kalkablagerungen haben in dem steilen Bachbett zahlreiche Sinterrassen gebildet. Auf dem Holzplattform mit Hinweistafel kann man eine kleine Pause einlegen und sich für den nun folgenden steilen Abstieg, der immer noch auf dem Frankenalb-Panoramaweg verläuft, stärken. Bei Schnee ist der Weg gut zu gehen, bei Nässe ist hier aber eine echte Schlamm-Rutschpartie garantiert.
Am Waldrand, kurz vor Schrotsdorf, heißt es erneut aufpassen: Wir wechseln nun die Markierung, weiter geht es mit dem blauen Kreuz auf weißem Grund und dem Hammerbacher Mühlenweg. Aus dem Wald geht es wenige Meter bergab auf einem Feldweg, dann weisen die beiden Zeichen weisen scharf nach links entlang des Hammerbachs in Richtung Hallershof. Am Ortsrand durchquert der Weg einen Eichenhain und führt dann über Wiesen und entlang der alten Klostermauer zurück ins Zentrum von Engelthal.
Wichtig zu wissen:
Länge und Schwierigkeit: Etwa 12 Kilometer und dreieinhalb Stunde, teilweise steile und rutschige An- und Abstiege.
Markierung: Meist das gelb-rot-gelben Zeichen des Frankenalb-Panoramawegs
Ausrüstung: Feste, wasserdichte Schuhe und Rucksackproviant sind bei dieser Tour obligatorisch. Eine Einkehr ist nur in Engelthal möglich. Hier kann man parken, außerdem gibt es eine gute Busverbindung ab Hersbruck.
Einkehrtipps:
„Grüner Baum“, Hauptstraße 9, 91238 Engelthal, Tel: 09158 262, Internet: www.gruener-baum-engelthal.de Montag und Dienstag Ruhetag.
„Weißes Lamm“, Hauptstr. 24, 91238 Engelthal, Tel: 09158 92999-0, Internet: www.hotel-weisseslamm.de, Mittwoch bis Sonntag geöffnet.
Diese Tour ist in ähnlicher Form (anderer Ausgangspunkt) sehr ausführlich und mit Übersichtskarte im Buch „Fahren und Wandern 2“ aus dem Verlag Nürnberger Presse zu finden.