Einfach malerisch: Der Thanngraben

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Hast du nicht viel Zeit aber Lust auf einen schnellen und unkomplizierten Spaziergang? Dann kann ich dir eine knapp zehn Kilometer lange, unschwierige und perfekt markierte Runde um Winkelhaid, Altenthann und durch den malerischen Thanngraben im Nürnberger Land empfehlen.

Altenthann besticht durch ein schönes Ortsbild und die interessante Dorfkirche St. Veit. Gleich dahinter führt der Weg in den Thanngraben.

Wir sind uns einig, wie viele Gemeinden im Speckgürtel von Nürnberg besticht Winkelhaid nicht unbedingt mit einem malerischen Ortsbild. Dafür ist der 4500-Einwohner-Ort schnell von Nürnberg aus erreichbar. Mit der S-Bahn-Linie 3 Richtung Altdorf oder mit dem Auto über Fischbach oder Feucht. Ich wohne zum Glück im Nachbarort und bin in fünf Minuten am Ausgangspunkt.

Die Johanniskirche wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbaut und war früher Kirche der in Altdorf angesiedelten Universität. Studenten der theologischen Fakultät hielten damals hier ihre Probepredigt.

Clara Grau

Autofahrer parken in der Penzenhofener Straße, an der Abzweigung zum Friedhof, am Sportpark oder der Schule. Bahnfahrer gelangen über die Bahnhofstraße und die Penzenhofener Straße zum Start- und Zielpunkt. Die Penzenhofener Straße führt geradewegs zu einer Kreuzung mit Fußgängerampel. Man kann auch mit der Markierung Gelbpunkt durch den verkehrsberuhigten Brunnleithenweg und Schulweg zur Kreuzung gehen.

Hier übten angehende Pfarrer

Auf der gegenüberliegenden Seite geht es erneut geradeaus weiter durch den ältesten Teil von Penzenhofen mit schönen Bauernhäusern und der Johanniskirche. Der Sandsteinbau wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbaut und war früher Kirche der in Altdorf angesiedelten Universität. Studenten der theologischen Fakultät hielten damals hier ihre Probepredigt.

In der Johanniskirche in Penzenhofen hielten einst Theologiestudenten der Altdorfer Universität ihre Probepredigt.

Weiter geht es auf einem geteerten Fuß- und Radweg neben der wenig befahrenen Altenthanner Straße. Bald ist der noch ländliche geprägte Ort Altenthann, der zur Gemeinde Schwarzenbruck gehört, erreicht. Viele liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser zieren das Ortsbild.

In Altenthann stand einst eine Burg

Trutzig, trutzig: An Stelle der Kirche St. Veit stand einst eine Burg.

Schon von Weiten streckt das interessante Gotteshaus seinen rotbraun verputzen Turm in den Frühlingshimmel: die evangelische Kirche St. Veit.

Einst stand an ihrer Stelle eine Burg, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Der Befestigungsgraben ist sogar noch zu erkennen. St. Veit wurde erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt, ist aber vermutlich noch älter. Im 17. Jahrhundert brannte sie nach einem Blitzschlag nieder und wurde anschließend im Barockstil neu errichtet.  Auch ein Blick ins Innere lohnt: Unter anderem kann man ein Glasgemälde aus dem 14. Jahrhundert, das den heiligen Veit zeigt, und ein gut erhaltenes Holztonnendach bewundern.

Eine malerische Sandsteinschlucht

Nach der Kirchenbesichtigung ist der „Asphalthatsch“ beendet und es folgt nun der landschaftliche Höhepunkt der Tour: Hinter dem Kirchengelände zweigt der Jakobsweg, der mit einer weißen Muschel auf blauem Grund markiert ist, in die malerische Sandsteinschlucht des Thanngrabens ab. Bis kurz vor Rummelsberg führt der anfangs breite, später schmalere und an einer Stelle auch steile Weg bis kurz vor Rummelsberg. Noch vor dem Ort zweigt ein Weg mit der Markierung 2 auf blauem Grund nach rechts ab.

Der Weg durch den Thanngraben und weiter in Richtung Rummelsberg ist sehr idyllisch – an dieser Stelle aber auch steil.

Es geht auf einem Schotterweg wieder aufwärts am Mauschelhof vorbei und dann durch tiefen Wald bis zur Verbindungsstrasse von Feucht nach Altdorf. Die Querung ist zwar übersichtlich, dennoch sollte man vorsichtig sein, denn die Autos fahren hier oft mit hoher Geschwindigkeit.

Der Mauschelhof.

Ganz entspannte Schlussetappe

Auf der anderen Straßenseite, in Weiherhaus, wird es schon wieder beschaulicher: Durch die noch kahlen Bäume fällt der Blick auf den nicht öffentlich zugänglichen Herrensitz. Der Wanderweg Nummer Zwei führt jedoch nicht dorthin, sondern zweigt gleich am Beginn des Weilers rechts ab. Auf einem angenehmen Wiesen- und Waldpfad führt er zurück zum Friedhof in Winkelhaid.

Wichtig zu wissen:

Länge und Schwierigkeit: etwa 10 Kilometer. Der Weg ist durchgehend befestigt und sehr gut markiert. Nach Regen kann es am Ende des Thanngrabens etwas matschig sein. Wer mit einem Kinderwagen unterwegs ist oder abkürzen möchte, bleibt im Thanngraben auf dem Weg Blaustrich in Richtung Feucht und stößt bald auf den Weg 2 nach Weiherhof und Winkelhaid. Stramme Geher brauchen etwa zwei Stunden für die Runde. Wer sich Zeit für Besichtigungen und Pausen nehmen möchte, sollte mit drei Stunden rechnen.

Anfahrt: Mit der S-Bahn-Linie 3 von Nürnberg nach Winkelhaid oder mit dem Auto bis zum Parkplatz am Friedhof in Winkelhaid.

Einkehr:
Gasthof Weißes Kreuz in Altenthann: gutbürgerliche Küche, gepflegt
Taverna Athos in Winkelhaid: Terrasse am Dorfweiher, auch innen sehr nettes Ambiente, freundliche Wirtsleute und gutes Essen
Link zur Tour (mit gpx-Daten): https://www.komoot.de/tour/373599860/embed?profile=1

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