Wanderer, die auf Ziegen starren – Vorfrühling im Hirschbachtal

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 Auf dem Ziegen-Rundweg rund um Hirschbach kann man sich schon Anfang März wunderbar auf die Wandersaison einstimmen. Der zweistündige Spaziergang ist nicht allzu anstrengend, die Aussichten und Einkehrmöglichkeiten dafür sehr gut. Und ob man Ziegen streicheln kann? Das erfährst du hier!

Eine kurze Halbtages-Tour mit anschließender Einkehr wünschen sich meine Kollegen. Ich schlage den Ziegenweg im Hirschbachtal in der Hersbrucker Schweiz vor. Mit sieben Kilometern und zahlreichen Plätzen zum Durchschnaufen können auch weniger Geübte gut mithalten. Außerdem sind die Landschaftseindrücke und Fernblicke wirklich ein Traum.

Küchenschellen in der Frühlingssonne

Los geht es am Wanderparkplatz in Hirschbach hinter dem empfehlenswerten Gasthaus Goldener Hirsch. Die Orientierung ist ganz einfach: Die Markierung grüner Kreis führt erstmal das kleine Sträßchen nach Loch hinauf. Und unterwegs gibt es auf einer Infotafel schon jede Menge Wissenswertes über die frühere Weidenutzung der karstigen Gegend. Klar, dass hier Ziegen eine große Rolle gespielt haben! Auch einige Küchenschellen wollen mit ihren filigranen Blüten in den einen oder anderen Instagram-Account. Später im Jahr konkurrieren sie mit vielen Orchideen.

Ziegenweg

An einem Wasserhäuschen geht es über schöne Wege durch Wald und Flur zu einem steinernen Turm. Er ist privat und kann leider nicht bestiegen werden. Aber auch von einem Aussichtsplatz an seinem Fuß hat man einen tollen Blick ins idyllische Hirschbachtal in Richtung Hohenstadt und über die bewaldete Kuppenalb.

Von diesem privaten Turm aus hat man einen schönen Blick über das Hirschbachtal.

Jetzt geht es mit Grünring wieder bergab: Auf kleinen Pfaden und durch lichte Heckenlandschaft erreicht man nach knapp 2,5 Kilometern seit dem Start in wenigen Minuten Hirschbach. Ganz Fußlahme können an einem Schuppen mit alten Straßen- und Firmenschildern schon wieder in Richtung Parkplatz und Auto gehen – das wäre aber echt schade. Der zweite Teil des Ziegenwegs bietet nämlich noch einmal einen ganz besonderen Einblick in die Kulturlandschaft des Frankenjuras.

Durch ein Tor geht es mit dem hölzernen Hinweisschild „Ziegenweg Teil 2“ aus dem Ort hinaus und entlang des klaren und lebhaften Bachs in Richtung Nordosten. Nach der Überquerung der Hauptstraße führt der Grünring nun steiler auf einem kleinen Pfad  zum „Gänseck“. Auch hier lohnt eine Pause, um die Aussicht und eine weitere Infotafel zu studieren.

Hoch hinaus

Durchschnaufen ist wichtig, denn es geht noch weiter hinauf auf die Felder der Hochfläche. Weil noch wenig Laub auf den Bäumen ist, sieht man von hier aus im Frühling den kleinen Weiler Hauseck, den Starenfels und den Prellstein.

Tolle Ausblicke

Es geht weiter mit dem Grünring – mal bergab, mal bergauf – durch einsame und stille Flure und immer wieder tollen Ausblicken auf Felsen und Magerrasenflächen. Selbst an sonnigen Sonntagen ist man hier oft alleine unterwegs. Am Ende der Tour erreichen wir den Hirschbacher Friedhof. Von hier sind es nur wenige Minuten durch den Ort bis zum Goldenen Hirsch und unserem Parkplatz. Die Wirtsleute nehmen Anfang des Jahres immer ihren verdienten Urlaub. Ab Mitte März gibt es aber wieder Forellen und Saiblinge aus dem Tal und typische fränkische Küche.

Noch mehr Einkehrtipps!

Weil wir noch während es Betriebsurlaubs der Wirtsfamilie unterwegs waren, kehren wir im „Grünen Schwan“ in Eschenbach ein. Er liegt für Autofahrer aus Richtung Nürnberg direkt auf dem Heimweg. Das Gasthaus ist etwas unkonventioneller, dafür kommen hier Vegetarier und Veganer (aber auch Carnivoren) voll auf ihre Kosten. Man kann sogar übernachten. Besonders lecker finde ich im „Schwan“ das frische Bruckmüller-Bier aus Amberg, die Currys und am Sonntag die Rouladen.

Ach ja, und leibhaftigen Ziegen wurde ich auf dieser Runde leider nicht ansichtig…

Wichtig zu wissen:

Anfahrt von Nürnberg: Mit dem Auto über die B14 Richtung Hersbruck, Ausfahrt Neuhaus und Hohenstadt. Die öffentliche Anbindung ist leider ziemlich mies: Bus 457 fährt selten ab Sulzbach-Rosenberg nach Hirschbach. Besser ist die Zug- Rad-Kombi über Hohenstadt.

Einkehr:

Hirschbach: Goldener Hirsch, Tel. 09152/98 63 00 Montag und Dienstag Ruhetag und

Eschenbach: Grüner Schwan, Tel. 09154/916950, Montag, Mittwoch und Donnerstag Ruhetag Dienstag und Freitag ab 15 geöffnet, Samstag und Sonntag ab 10 Uhr geöffnet.

Orientierung: Ganz einfach: immer nur dem grünen Kringel nach. Wer trotzdem noch eine Karte und ein gpx.-Datei braucht, findet sie hier:

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