Neue Perspektiven auf den Happurger Stausee

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Der Happurger Stausee vom Steinernen Gassl aus gesehen

Den Happurger Stausee bei Hersbruck kennt in Franken fast jeder. Diese zirka 14 Kilometer lange Wanderung eröffnet neue Perspektiven und Bademöglichkeiten. Und aus Nürnberg reist man bequem mit der S-Bahn an.

Ob mit Kinderwagen oder der Oma einmal rundherum spazieren, in die kühlen Fluten tauchen oder den großartigen Tiefblick vom Hohlen Fels aus genießen: Für Nürnbergerinnen oder Nürnberger gehört der Happurger Stausee zu den beliebten Ausflugszielen. Ich habe jetzt eine Wanderung entdeckt, die ganz neue Perspektiven auf das Gewässer eröffnen: Im sehr empfehlenswerten Buch „Geheimnisvolle Pfade Fränkische Schweiz“ von Bernhard Pabst (Bruckmann Verlag) wird eine anstrengende, aber wirklich lohnende Runde vorgestellt. Meist führt der Weg über schmale Pfade durch teilweise urwaldartige Wälder. Es gibt aber auch Passagen über Wiesen und Felder und entlang des Sees.

Anreise mit der S-Bahn

Als Besitzerin eines 49-Euro-Tickets reise ich freilich mit der S-Bahn an. In einer guten halben Stunde bringt einen die S1 vom Nürnberger Hauptbahnhof nach Happurg. Leider liegt der Bahnhof etwas außerhalb des Ortes, deshalb beginnt die Tour mit einem etwa 15-minütigen Zusatz-Asphalt-Hatsch – immerhin kann man sich die schönen Häuser des Ortes im Nürnberger Land ansehen. Im Ortskern führt die Markierung Grünpunkt steil hinauf zum Kriegerdenkmal und zum Friedhof. Autofahrer können hier parken.

Flaschen auffüllen!

Von nun an geht es unter anderem mit der Markierung Grünstrich weiterhin steil auf einem schönen Waldpfad hinauf zu einer gefassten Quelle. Erschöpft lasse ich mich auf eine der Rastbänke fallen und trinke erst mal die halbe Wasserflasche leer. Die kann man hier nämlich prima wieder auffüllen.

Durchs Steinerne Gassl

Hier geht es zum Steineren Gaßl.
Hier geht es zum Steineren Gaßl.

Vom Wanderweg zweigt wenige Minuten später ein schmaler Pfad zum „Steineren Gaßl“ nach rechts ab. Er ist etwas spärlich mit der Markierung weiße „3“ auf grünem Grund markiert. Die Passage führt erst über viele umgestürzte Bäume, dann über Steinschutt und an vielen tollen Aussichtspunkten durch de steilen Abhang. Die „3“ bringt uns schließlich hinab zum Kneippbecken und Großparkplatz in Förrenbach. Hier geht es erst mit der „2“ auf einer Teerstraße nach rechts, am See-Zulauf dann mit Rotkreuz nach links.

Ich steuere an einem heißen Sommertag erstmal eine Badebucht an und kühle mich ab. Zu lange sollte man nicht am See entlang gehen, denn „Rotkreuz“ führt schon nach wenigen Buchten links einen Abhang empor. Den Abzweig übersieht man sehr leicht. Es geht dann über die Straße und dann steil bergan zu einem steinernen Gedenkkreuz für die Opfer des KZ Hersbruck. Durch schönen Laubwald windet sich der Weg immer bergauf nach Reicheneck. Hier muss man eine Maschinenhalle etwas eigenartig umrunden – der Weg ist mit Absperrband markiert. Dann kann man von außen einen Blick auf Reste einer Burganlage werfen – sie ist allerdings nicht öffentlich zugänglich. Dann geht es steil mit Gelbkreuz hinab nach Kainsbach.

Dort verlassen wir die Markierung und überqueren an der Bushaltestelle die Straße, gehen nach rechts, dann gleich wieder nach links zum Hotel Kainsbacher Mühle. Vor dem Eingang biegt man rechts Richtung Hotelparkplatz ab und folgt den Feldwegen zum Wald hinauf.

Aussicht auf den Happurger Stausee vom Jungfernsprung
Aussicht auf den Happurger Stausee vom Jungfernsprung

Steil hinauf zum Jungfernsprung

Jetzt folgt eine ziemlich schweißtreibende Passage, es geht über eine halbe Stunde immer nur bergauf. Naja, irgendwo müssen die 550 Höhenmeter der Tour ja herkommen. An einer mit Moos bewachsenen Kalktuff-Stufen geht es mit der Markierung roter Senkrechtstrich auf gelben Grund hinauf zum Jungfernsprung. Hier kann man auf einer Bank ausgiebig rasten und tief hinunter zum See und nach Kainsbach blicken. Nach der Paus folgt man dem flach verlaufenden Wanderweg noch ein Stück, dann zweigt die Markierung Blaupunkt ab, die bergab zurück nach Happurg führt.

Wichtig zu wissen:

  • 14 Kilometer und 550 Höhenmeter lange Wanderung mit einigen langen, schweißtreibenden Anstiegen.
  • Ideal mit den Öffis zu erreichen: Die S-Bahn-Linie 1 nach Hartmannshof verkehrt stündlich ab Nürnberg und brauch 35 Minuten.
  • Autofahrer fahren über die B 14 und parken im Höhenweg oberhalb des Friedhofs.
  • Einkehrmöglichkeiten in Happurg, am Stausee (kleiner Abstecher) und in Förrenbach.
  • Eine sehr detaillierte Beschreibung mit Infos zu Sagen und Tourhöhepunkten und gpx-Tracks ist im Buch „Geheimnisvolle Pfade Fränkische Schweiz“ von Bernhard Pabst (Bruckmann Verlag) zu finden.

 

 

 

 

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