Auf den Spuren des weißen Goldes: Der Salzalpensteig

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Ein Ausflugs-Muss unterwegs: Eine Bootsfahrt auf dem Königssee zur Wallfahrtskirche St. Bartolomäe, die vor dem Watzmannmassiv steht.

Ihr wollt eine Fernwanderung machen, aber nicht ins Hochgebirge und lieber etwas mehr Komfort, Genuss und Kultur? Dann kann ich euch den Salzalpensteig vom Chiemsee über den Königssee bis nach Hallstatt empfehlen. Er führt auf den Spuren des weißen Goldes. Es machte Städte und Herrscher früher reich und mächtig. Ich bin schon etliche Etappen gelaufen und habe viel über die Geschichte der Salzgewinnung und -verarbeitung erfahren. Der Rother Wanderführer von Renate Florl ist ein guter Begleiter auf dem 230 Kilometer langen Weg.

Ganz gemächlich geht es in Prien am Chiemsee los: Die ersten Etappen durch das idyllische Voralpenland sind ein prima Einstieg für Fernwanderneulinge: Es geht vorbei an zufrieden wiederkäuenden Kühen, die vor postkartenartiger Berg- und Seekulisse in saftigen Wiesen liegen, durch Moore und Wälder.

Biergartenhopping im Chiemgau

Alle paar Kilometer lockt ein lauschiger Biergarten. Hohe Gipfel sieht man zunächst nur aus der Ferne. Wenn doch einmal eine größere Erhebung auf dem Weg liegt, etwa der Hochfelln oder der Predigtstuhl, dann führt eine Seilbahn hinauf.

Der Salzalpensteig verläuft viele Kilometer auf einem Panoramaweg, der entlang einer ehemaligen Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall angelegt wurde.

Alpiner wird die Umgebung erst ab dem hübschen Bergsteigerdorf Ramsau: Das gewaltige Watzmann-Massiv, Hochkalter und Reiteralpe ziehen die Blicke auf sich. Mit den steilen Felswänden kommt der Wanderer aber nicht in Berührung: Der Salzalpensteig verläuft viele Kilometer auf einem Panoramaweg, der entlang einer ehemaligen Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall angelegt wurde. Nach diesem Spaziergang folgt auf Etappe Nummer 8 der erste steile Anstieg auf den Grünstein. Vom Hausberg der Schönauer hat man einen großartigen Blick auf den Königssee.

Er kann ganz schön gruselig aussehen: Der Watzmann.

Nach einer guten Woche sollte man sich mindestens einen Pausentag gönnen. Zu entdecken gibt es genug: Ein Ausflug mit dem Elektroboot über den türkisblauen Königssee zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä gehört ebenso zum Touristenpflichtprogramm wie ein Besuch im Salzbergwerk Berchtesgaden oder dem Haus der Berge. Wer das Abenteuer sucht, kann sich auf den zahlreichen Klettersteigen im Berchtesgadener Land austoben.

Ganz gemächlich durch Salzburg

Im kleinen Weiler Gmerk verlassen die Weitwanderer Deutschland. Die nächsten Etappen führen wieder sehr gemächlich durch das österreichische Bundesland Salzburg. Wer bislang noch keine Zeit hatte, sich mit der Geschichte der Salzgewinnung zu beschäftigen, sollte die Salzwelten Hallein besuchen. Hier sollen schon die Kelten das weißte Gold abgebaut haben. Ein weiterer Höhepunkt ist die Salzachöfen-Klamm bei Golling.

Die Seen des Salzkammerguts laden müde Wanderer zu einem erfrischenden Bad ein.

Ab Annaberg geht es wieder in höher gelegene Regionen. Übernachtet wird unter anderem auf der Gablonzer und Goiserer Hütte. Besonders aussichtsreich sind die Etappen rund um Gosau und der finale Abstieg zum Hallstätter See. Unter anderem kann man das Dachsteingebirge und viele andere Gipfel in Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg bewundern. Wer noch Zeit entspannt zum Abschluss noch ein paar Tage an den wunderschönen Seen des Salzkammergutes.

Mit Kindern auf Touren kommen

Der Salzalpensteig wartet nicht mit sportlichen Herausforderungen aber mit viel Kultur, Naturgenuss und schönen Orten zum Übernachten auf. Geübte Mittelgebirgswanderer und auch größere Kinder bewältigen Etappen locker.

Cover des Buches.

Das handliche Büchlein aus dem Rother Bergverlag gibt einen kurzen Überblick über die Anforderungen und den Verlauf der Wegabschnitte und ist mit Höhenprofilen und kleinen Karten ausgestattet. Verlaufen kann man sich auf dem gut ausgeschilderten Weg eigentlich nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, lädt GPS-Daten auf ein Navigationsgerät herunter. Die sind für Käufer des Buches kostenlos. Hilfreich sind die Einkehr- und Übernachtungsinfos. Tipps für Ausflüge und Besichtigungen entlang der Strecke runden das Buch ab.

Renate Florl: Salzalpensteig, Rother Bergverlag, 2017, 14,90 Euro, ISBN: ‎ 9783763345052

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