Das Hammerbachtal im Nürnberger Land ist nicht nur sehr idyllisch, es bietet auch viele Besichtigungs- und Einkehrmöglichkeiten. Für diese rund 20 Kilometer lange Tour sollte man deshalb einen ganzen Tag einplanen. Besonders schön ist die Tour im Frühling und Herbst, weil man oft über sonnige Wiesen und Felder läuft.
Los geht diese lange Wanderung durchs Hammerbachtal am S-Bahn-Haltepunkt der S1 in Henfenfeld. Gegenüber des Bahnhofs befindet sich eine Informationstafel zum Mühlenweg. Der Markierung „Mühlrad“ folgen wir auf weiten Strecken der Tour.
Der Hammerbach war über Jahrhunderte wirtschaftlich von großer Bedeutung im Tal: Unter anderem profitierten Schmiede, Müller und Sägewerksbesitzer von der Energie des Wassers.
Zunächst führt der Weg am Spiel- und Rastplatz und einem schmucken Wirtshaus vorbei, dann geht es immer entlang des Hammerbaches. Das kleine Flüsschen war über Jahrhunderte wirtschaftlich von großer Bedeutung im Tal: Unter anderem profitierten Schmiede, Müller und Sägewerksbesitzer von der Energie des Wassers. Aber auch leckere Forellen und Saiblinge zogen die Henfenfelder aus dem Gewässer.
Wo Mystikerinnen wirkten…
Am Ortsende überquert der Weg die vielbefahrene Straße nach Altdorf. Auf der anderen Seite führt die Markierung Gelbkreuz in den Wald. Ein befestigter Wanderweg windet sich leicht steigend erst durch den Wald, dann über Wiesen und Felder nach Engelthal. Die dortige evangelische Kirche wurde schon 1270 erbaut und in der Barockzeit verändert. Auch Reste eines Klosters, das einst Ritter und Reichsministeriale Ulrich von Königstein stiftete, sind noch zu sehen. Das Dominikanerinnenkloster war im 14. Jahrhundert ein Zentrum mystischer Spiritualität und für seine deutschsprachige mystische Literatur bekannt.
Weiter auf dem gut markierten Mühlenweg geht es an der Straße „Am Schloss“ erst durch zwei Torbögen, dann entlang mehrerer privater Gärten bis zur historischen Klostermauer. Die Route führt im weiteren Verlauf über Wiesen und Felder bis in einen Eichenhain.
Mit der Markierung Blaues Kreuz geht nun weiter zum Etappenziel Egensbach. Unterwegs hat man von einer Rastbank aus einen sehr schönen Blick auf Offenhausen und die Kuppenalb.
In Egensbach lohnt eine Einkehr im Gasthaus „Zum Stillen Bächlein“ – anschließend wird es nämlich anstrengend: Die gelbe Markierung mit rotem Senkrechtstrich führt an einem evangelischen Tagungshaus im Weiler Birkensee vorbei bis zur Kapellenruine Sankt Ottmar und Sankt Ottilien auf dem Keilberg. Wer noch nicht gerastet hat, sollte es an diesem idyllischen Ort tun: Bänke und ein Tisch warten darauf, dass der Wanderer seine Brotzeit auspackt. Weil die Wege auf den Berg so beschwerlich sind, ist man an der Kapelle meistens alleine. Nur der zweite Sonntag im Juli bildet eine Ausnahme: Dann wird an der Ruine die Keilberg-Kirchweih gefeiert.
Kaffee und Kucha
Ein schmaler und steiler Pfad führt mit der Markierung Rotpunkt hinab nach Offenhausen. Am Friedhof trifft die Route wieder auf den Mühlenweg, dem der Wanderer rechts auf einem asphaltierten Weg folgt. Nun kann man bis Kucha gemütlich vor sich hin spazieren. In dem kleinen Ort gibt es mehrere historische und schön renovierte Mühlen zu bestaunen. Die Infotafeln des Mühlenwegs informieren über die Geschichte der Bauwerke. Außerdem gibt es eine sehr gute Kaffeerösterei Kaffeewerkstatt Kucha und ein Gasthaus.
Landschaftlich sehr reizvoll ist der Weiterweg nach Breitenbrunn: Von einem Panoramaweg auf halber Hanghöhe aus, eröffnet sich ein großartiger Ausblick: Unter anderem kann man an klaren Tagen die Feste Rothenberg bei Schnaittach sehen.
Der Mühlenweg und die Markierung Grünkreuz führen von Breitenbrunn nach Offenhausen. Hier kann man bei einem Bummel durch das Dorf die St. Nikolaus-Kirche, die auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, und viele liebevoll renovierte Fachwerkhäuser bewundern. Wer gleich weiter nach Engelthal wandern möchte, bleibt auf halber Höhe. Am einfachsten ist der Rückweg mit der Markierung roter Punkt über Prosberg und Kruppach und von dort mit Gelbkreuz weiter nach Engelthal. Hier muss allerdings auf einer Asphaltstraße ein steiler Berg überwunden werden.
Variante für Pfadfinder
Menschen mit etwas Orientierungssinn oder einer Navigations-App auf dem Handy bleiben auf gleicher Höhe und nutzen zunächst unmarkierte Feldwege zwischen den Koppeln und Wiesen. Wenn die letzten Häuser des Ortes im Tal zu sehen sind, steigt der Wanderer auf einem breiten Schotterweg an Koppeln entlang in den Wald auf. Nun geht es ohne große Höhenverluste weiter, bis man auf die grün markierten Rundwanderwege 3 und 7 trifft, die nach Engelthal führen. In dem hübschen Ort gibt es gleich zwei Gasthäuser mit guter Küche – eine weitere Einkehr lohnt sich also.
Aber auch bis zum Ausgangspunkt Henfenfeld, wo ebenfalls mehrere Wirtshäuser auf Gäste warten, ist es nicht mehr weit. Auf bekanntem Weg (Markierung Mühlenweg/ gelbes Kreuz) führt die Schlussetappe der langen Wanderung durchs Hammerbachtal in einer knappen Stunde zurück zum S-Bahnhof.
Hier könnt ihr einkehren:
Engelthal: „Hotel Weißes Lamm“, Hauptstr. 24, Tel: 09158 92999-0 und „Grüner Baum“, Hauptstraße 9, Tel: 09158 262
Henfenfeld: „El Greco“ (Griechische Küche), Bahnhofstraße 4, Tel: 09151 8144529 und „Zum Wirtshaus“, Freiling 1, Tel: 09151 95899
Offenhausen: Gasthaus Hupfer, Hauptstraße 22, Tel: 09158 274
Egensbach: „Zum Stillen Bächlein“, Egensbach 8, Tel: 09158 278
Kucha: Gasthaus Grüner Baum, Kucha117, Tel: 09158 230